Wir nehmen "The Metal Opera, Pt. I", das spektakuläre Debüt des All-Star-Metal-Projekts Avantasia, genauer unter die Lupe. Mastermind des Projekt: der uns wohlbekannte Tobias Sammet! Der Vollblutmusiker, der bei RADIO BOB! jeden Mittwoch seine eigene Show moderiert und mit der Band Edguy bekannt wurde, konnte für seine Vision eines Konzeptalbums Größen der Metal-Szene gewinnen und etwas etablieren, das bis heute beachtliche Erfolge erzielt.
"The Metal Opera, Pt. I" schaffte es auf Platz 35 der deutschen Albumcharts und verkaufte sich europaweit über 200.000 mal - starkes Debüt! Fakten über den Grundstein des All-Star-Projekts Avantasia findet ihr hier.
Harte Fakten:
“The Metal Opera, Pt. I”
Veröffentlichung: 22. Januar 2001
Genre: Power Metal, Symphonic Metal
Besetzung:
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Gesang und Keyboards: Tobias Sammet
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Gitarre: Henjo Richter
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Bass: Markus Grosskopf
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Drums: Alex Holzwarth
Gastmusiker:
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Gitarre: Jens Ludwig, Norman Meiritz
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Klavier: Frank Tischer
Rollenbesetzung:
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Gabriel Laymann: Tobias Sammet
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Lugaid Vandroiy: Michael Kiske (Helloween)
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Bruder Jakob: David DeFeis (Virgin Steel)
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Bailiff Falk von Kronberg: Ralf Zdiarstek
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Anna Held: Sharon den Adel (Within Temptation)
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Bischoff Johann Adam von Bicken: Rob Rock (ex-Axel Rudi Pell)
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Clemens VIII: Oliver Hartmann (ex-At Vance)
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Elderane (Elf): Andre Matos
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Regrin (Zwerg): Kai Hansen (Helloween)
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Stimme vom Turm: Timo Tolkki (Stratovarius)
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Tobias Sammet sammelte bereits Ideen für sein Projekt Avantasia, als er noch im Frühjahr 1999 mit Edguy auf "Theater-of-Salvation-Tour" war. Er begann ein großes Metal-All-Star Line-Up zu planen, das auf einem Konzeptalbum Platz finden sollte.
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Das Avantasia-Debüt sollte aber natürlich nicht irgendein Album werden, sondern ein Konzeptalbum. Kern dieser Idee ist es, dass die einzelnen Titel nicht isoliert wahrgenommen, sondern thematisch mit allen anderen Teilen des Albums verwoben sind. Es muss also nicht nur einen musikalischen, sondern auch einen textlichen Zusammenhang geben. Das Konzept muss zudem auf die Gestaltung des Covers, des Booklets und weiterer Zusatzelemente übertragen werden. Eine Königsdisziplin, die oft in der Progressive-Rock-Szene angewandt wird.
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Warum „Metal-Oper“? Nunja, das Avantasia-Debüt kann sich insofern eine Oper nennen, als dass es eine zugrundeliegende Handlung gibt. Im Gegensatz zu einem gewöhnlichen Album wird eine Geschichte erzählt, bei der jede Rolle von einem anderen Sänger besetzt ist. Stilistisch gesehen findet man sich bei Avantasias "Metal Opera" im melodischen Power Metal wieder, der durch seine pompöse Orchestrierung heraussticht und daher auch oft dem Symphonic Metal zugeordnet wird.
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Die Handlung spielt im Jahr 1602 und porträtiert den jungen Gabriel Laymann, ein Novize des Dominikanerordens im Kloster Mainz. Dieser beteiligt sich an der gegenwärtigen Hexenverfolgung, gerät aber in einen schweren Gewissenskonflikt: Seine Stiefschwester Anna Held wird als Hexe bezichtigt und wartet auf ihren Prozess. Während er zu zweifeln beginnt, landet er im Kerker und bekommt dort den Auftrag, die Phantasiewelt Avantasia zu retten, die durch das Vorhaben der Kleriker in Gefahr ist. Die genaue Handlung könnt Ihr im Booklet nachlesen.
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"The Metal Opera" enthält, wie einige weitere von Sammets Werken (z.B. "The Kingdom" oder "Theater of Salvation" von Edguy), eine großzügige Portion Religionskritik. Das Christentum, viel mehr die katholische Kirche, bestimmt die Handlung des Avantasia-Debüts. Kirchenmänner wie Clemens VIII. (tatsächlich gab es im Jahr 1602 einen Papst mit diesem Namen), der in der Geschichte vorkommt, werden als Menschen charakterisiert, die glauben, das alleinige Recht auf Wahrheit zu haben – und daher das gemeine Volk absichtlich unwissend halten.
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Besonders viele christlich-kirchliche Referenzen tauchen im Song "Sign of the Cross" auf. So kommt zum Beispiel das "Blut des Lammes" vor, das für Jesus Tod am Kreuz und die Vergebung der menschlichen Sünden steht. Beim christlichen Abendmahl wird Jesu Blut als Wein visualisiert. In "Sign of the Cross" wird es allerdings im negativen Kontext verwendet: „[…] make us drown in altar wine“ oder „[…] drown in the blood of the lamb“. Weitere Referenzen sind der Berg Horeb, auf dem Moses die Zehn Gebote entgegennahm, die sieben Augen, die im Alten Testament für die Allwissenheit Gottes stehen, und Mammon, eine negative Bezeichnung für Geld und die personifizierte Gier nach Reichtum.
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Der fertigen Debütscheibe "The Metal Opera“ ging die Single "Avantasia" voraus. Der Track erschien im Herbst zuvor über AFM Records und landete auf Anhieb in den Charts. Auf der EP befand sich außerdem die Songs "Reach Out For The Light", das nach dem Prelude als Opener der LP fungiert, und "The Final Sacrifice", das in der japanischen Veröffentlichung das Schlusslicht jener bildet. Übrigens: Alle Lieder wurden von Tobias Sammet geschrieben!
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Die Stimmen zum Avantasia-Debüt waren allesamt sehr positiv! Im Januar 2001 schrieb das Break Out Magazine: „If you miss this opus, you miss a part of rock history“.
Andere Magazine wie Rock Hard und auch der Metal Hammer vergaben volle Punktzahl für den Longplayer. Metal1.info bezeichnete "The Metal Opera, Pt. I" sogar als bestes Metal Album 2001. -
Die Geschichte vom Kloster-Novizen Gabriel Laymann war von Anfang an für zwei Alben, in der Oper würde man "Akte" sagen, ausgelegt. Das Konzept der Geschichte setzt sich also im Oktober 2002 erschienenen Album "The Metal Opera, Pt. II" fort – der zweite Akt enthält größtenteils dieselben Charaktere, die mit den gleichen Stimmen besetzt wurden. Zusätzlich findet sich aber auch für Bob Catley (Magnum) eine Rolle: Die des Baumes des Wissens. Catley wirkt daraufhin bei jedem weiteren Avantasia-Album mit. Einige Teile von "Pt. II" wurden gleichzeitig mit "Pt. I" aufgenommen.
- Anders als man es bei einer Neuveröffentlichung erwartet, folgte der Release keine Tournee. Erst im Sommer 2008 spielen Avantasia eine kleine Festival-Tour durch Europa, Mexico und Japan, die am 5. Juni in der Schweiz startete, um das neue Album "The Scarecrow" zu vermarkten. Dabei schaut das All-Star Ensemble sogar auf dem Wacken Open Air vorbei. Die dazugehörige DVD "The Flying Opera" erschien im Frühjahr 2011 und enthält natürlich auch Songs aus "The Metal Opera Pt. I & II".