Eigentlich haben sich unsere Rocklegenden durch ihre Musik schon unvergessen gemacht. Doch einigen wurden auch wahre Denkmäler erbaut. Ob in Australien, Bulgarien oder auf Kuba –sie hinterlassen überall ihre Spuren. Auf der ganzen Welt gibt es Orte des Rock, zu denen die Fans pilgern können, wenn sie sich ihren Idolen nah fühlen wollen.
Hier könnt Ihr Euch die Denkmäler der Rocklegenden anschauen:
Jimi Hendrix
Jimi Hendrix, der Gitarren-Gott, in cooler Rockstarpose – das findet man nur in Seattle.
Seine Heimatstadt widmete der Rock-Legende 1997 die Bronzestatue. Hendrix wurde vor allem durch seinen Auftritt auf den Woodstock Festival 1969 weltbekannt, bei dem er seine legendäre "Star-Spangled Banner"-Version auf der Gitarre spielte. Hendrix ist zusammen mit Janis Joplin, Jim Morrison und Kurt Cobain Mitglied im Club 27 – diese Musiker starben alle im Alter von 27 Jahren.
Bon Scott
Anfang 2018 bekam der AC/DC-Frontmann Bon Scott seine dritte Statue. Das gute Stück befindet sich in einer Hauswand in der AC/DC-Lane im australischen Melbourne. Weitere Verkörperungen Scotts findet man in Fremantle, der australischen Stadt wo er aufwuchs, und in seiner schottischen Heimat Kirriemuir. In Fremantle steht er als Bronzestatue am Hafen und singt in sein Mikro, in Schottland streckt er sein Mikro in die Luft und hält einen Dudelsack unter dem Arm.
Beatles
Wo sollten die Beatles zu finden sein, wenn nicht in Liverpool? Neben der Penny Lane kann man in der Heimatstadt der Fab Four auch ihre Statuen bewundern. Der berühmte „Cavern Club“, eine Rock-Bar, wollte den Fans einen Ort geben, an dem sie ihre Idole feiern können. So wurde 2015 das Denkmal der vier Musiker enthüllt. Die Statuen sind äußerst detailliert: So hält John Lennon beispielsweise zwei Eicheln in der Hand – ein Symbol für die von Lennon und Yoko Ono für die Friedensbewegung gepflanzten Eichen. Die wachsenden Bäume sollten ihren Wunsch nach Frieden repräsentieren.
John Lennon
Lässig sitzt er auf einer Bank in seinem Park in Havana. Die Kubanische Stadt widmete John Lennon nicht nur einen eigenen Park, sondern auch eine Statue darin. Fans können sich neben den ehemaligen Beatle setzten und Tagträumen. Passend dazu ist für die aufmerksamen Besucher auch am Boden ein Zitat aus dem Song „Imagine“ versteckt: „You may say I'm a dreamer, but I'm not the only one.“
Johnny Ramone
Der Ramones-Gitarrist Johnny Ramone – bürgerlich John Cummings - verstarb 2004 an Krebs. Doch nicht ohne sich vorher noch darum zu kümmern, dass nach seinem Tod eine Statue von ihm auf seinem Grab bis in alle Ewigkeit weiter rocken würde. Bei der Zeremonie 2005 auf dem Hollywood Forever Cemetery in L.A. waren alte Freunde wie Bandkollege Tommy Ramone, Pearl Jam-Frontmann Eddie Vedder, Red Hot Chili Peppers-Mitglied Anthony Kiedis und Nicolas Cage sowie tausende Fans dabei.
Phil Lynott
In Dublin gibt es einen besonderen Ort des Rocks – und zwar findet man vor dem Bruxelle Club den „ersten irischen Rockstar“ Phil Lynott in Bronze verewigt. Der in Dublin aufgewachsene Thin Lizzy-Frontmann wurde auch „The Ace With the Bass“ genannt und starb 1986 an einer Überdosis. 2005 wurde seine Statue eingeweiht und bei der Zeremonie waren seine Mutter sowie einige ehemalige Bandmitglieder dabei.
Elvis Presley
Elvis Presley prägte den Rock 'n' Roll sehr früh sehr entscheidend mit und inspirierte damit unzählige nachfolgende Musiker. Lange nach seinem Tod kann man ihn an so einigen wichtigen Orten seiner Karriere besuchen.
In Memphis begann seine Laufbahn als Musiker und hier wurde auch eine der ersten Elvis Statuen veröffentlicht. Natürlich darf Elvis in Las Vegas auch nicht fehlen. In der „Stadt der Sünden“ trat er so oft auf, dass er den Beinamen „King of Las Vegas“ erhielt. Und zuletzt wurde 2007 dem King of Rock ’n’ Roll eine Statue auf Hawaii aufgestellt. Dort gab Elvis 1973 sein „Aloha from Hawaii“-Konzert. Es war das erste Konzert, das via Satellit in über 40 Länder ausgestrahlt wurde.
Chuck Berry
In St. Louis, der Heimat von Chuck Berry, gibt es ein ganzes Museum über den Musiker – und gleich nebenan steht Berry und spielt seine Gitarre. Der Gitarrist war nicht nur ein Pionier der Rock 'n' Roll, sondern auch der Erfinder des „Duckwalks“. Und in genau dieser Pose „läuft“ die Berry-Statue seit 2011 durch St. Louis. Der „Duckwalk“ inspirierte AC/DC-Gitarrist Angus Young übrigens zu seinem eigenen prägnanten Bühnen-Move, der bis heute Teil seiner Live-Auftritte ist.
Freddie Mercury
Der Queen-Frontmann Freddie Mercury gilt bis heute als musikalischen Vorbild für viele Musiker auf der ganzen Welt. Nachdem er 1991 an den Folgen seiner AIDS-Erkrankung starb, wurde seine Asche auf dem Genfer See verstreut. Der Musiker war nach einem Konzert in Montreux so begeistert von der Stadt, dass er sich dazu entschied, dort hinzuziehen.
So wurde auch das letzte Queen-Album „Made in Heaven“ in seinem Studio in Montreux aufgenommen und nach Freddies Tod von seinen drei Bandkllegen fertiggestellt. Es ist also nicht verwunderlich, dass in der Lieblingsstadt Mercurys auch seine Statue steht – die geballte Faust in die Luft gestreckt mit Blick auf den Genfer See.
Es gibt auch noch zwei weitere Statuen. Ganz frisch hinzu gekommen ist ein Denkmal in Südkorea. Der Stifter, der Geschäftsmann Baek Soon Yeo, musste Queen in den 70ern durch Raubkopien für sich entdecken, da die Musik der Briten von Park Chung Hee, dem damaligen Militärdiktator Koreas verboten war. Heute hoffte er, dass das Denkmal „diejenigen, die sexuellen Minderheiten kritisch gegenüberstehen, dazu bringt, ihre Haltung zu überdenken.“ Auch heute noch haben es Menschen aus dem LGBT-Spektrum nicht leicht in dem asiatischen Land.
Eine weitere Figur aus Fiberglas ist nicht mehr so leicht für die Öffentlichkeit zugänglich. Die stand bis ins Jahr 2014 vor dem Londoner Dominion Theater und warb für das Musical „We Will Rock You“. Nachdem das nach über 4600 Shows Deniere feierte, bestellte sich Queen-Drummer Roger Taylor einen Laster, ließ Freddie verladen und stellte ihn sich in den Garten hinter seinem Haus. Dort steht er bis heute und Taylor ist sich sicher: Wenn Freddie noch leben würde er es feiern und „urkomisch“ finden.
Kurt Cobain
Eigentlich sind Denkmäler bei Fans beliebt, denn sie bieten ihnen einen Ort, an dem sie ihrer Idole gemeinsam gedenken können. Doch bei Kurt Cobains Statue ist das etwas ganz anderes.
Das Denkmal der Grunge-Legende steht in seiner Heimatstadt Aberdeen (Washington) und ist seit Jahren Grund für Diskussionen. Fans fragen sich, wieso man Kurt ein Denkmal in seiner von ihm gehassten Heimatstadt errichten sollte. Dazu kommt noch: Der Statue läuft eine dicke Träne über das Gesicht. Wollen wir den Nirvana-Sänger wirklich so in Erinnerung halten? Die Kritik einiger Fans scheint daher angebracht.
Johnny Cash
Der "Man in Black" hat 2019 sein eigenes Denkmal bekommen - und zwar in Memphis. Die fast 5,5 Meter hohe Statue wurde neben der Kirche aufgestellt, in der er 1954 sein ersten Konzert mit Marshall Grant und Luther, den Tennessee Two, spielte.
Doch es gab auch Pläne, eine Statue auf dem Johnny-Cash-Trail in Folsom aufzustellen. Im Januar 1968 spielte Johnny Cash in dem kalifornischen Gefängnis Folsom Prison zwei Konzerte, deren Aufnahmen auf dem Album „At Folsom Prison“ veröffentlicht wurden, das auf Platz 1 der Country-Charts landete. Die Auftritte vor den Gefängnisinsassen gelten bis heute als legendär und formten sein Outlaw-Image entscheidend mit.
Lemmy Kilmister
Wo könnte eine Lemmy Statue stehen? Natürlich nur in seiner Lieblingsbar in Hollywood, dem Rainbow Bar & Grill.
Lemmy verbrachte den größten Teil seiner Freizeit gerne dort und trank das ein oder andere Glas Whiskey-Cola. Seit 2016 leistet die Bronze Statue statt dem echten Lemmy den Besuchern der Bar nun Gesellschaft.
Wem die Reise nach Hollywood zu weit ist, kann aber auch einen kleinen Abstecher ins norddeutsche Wacken machen. Denn dort findet man eine exakte Nachbildung der Lieblingsbar des Motörhead-Frontmannes, die man ebenfalls im Jahr 2016 errichtet hat. Der Wacken-Organisator sagte dazu: „Lemmy stand nicht auf Denkmäler, aber auf diese Kneipe. Es ist eine Ehrung, die man Jahr für Jahr mit Leben füllen kann.“
Ein weiterer Ausflug lohnt sich auch zum Hellfest Open Air (Frankreich). Schon seit einigen Jahren hat es dort schon ein Denkmal für den Motörhead-Frontmann, im Jahr 2022 wurde dieses dann durch eine noch beeindruckendere Statue ersetzt. Der riesige Metal(l)-Lemmy bewacht seitdem auch einen Teil der sterblichen Überreste des Originals.
David Bowie
Die erste und einzige David Bowie Statue findet man im englischen Aylesbury. Dort soll Bowie angeblich im Musikclub „Friars“ seine ersten Auftritte gehabt haben. Nach dem Tod des Musiker 2016 plante ein Bürger der Stadt die Errichtung des Denkmals. Im Frühjahr 2018 war es dann endlich soweit – die Statue konnte enthüllt werden. Ein rockiger Zusatz: Von 9 Uhr bis 21 Uhr spielt das Denkmal zu jeder vollen Stunde einen Bowie-Song.
Ronnie James Dio
Das Denkmal der Metal-Legende ist seit 2010 in Bulgarien zu finden. Der damalige Bürgermeister der Stadt Karvana ist selbst großer Metal-Fan und wollte Ronnie James Dio, einem seiner Idole, ein Denkmal erbauen. Da passte es ganz gut, dass die Stadt sowie so einen „Walk of Rock“ plant, der durch den Stadtpark führen soll. Hier kann man nun die Rockröhre auf einem Stein bewundern.
Till Lindemann
Der Rammstein-Frontmann fällt hier etwas aus der Reihe: Erstens lebt er noch und erfreut sich hoffentlich auch noch bester Gesundheit, zweitens kann man sein Denkmal nicht mehr besichtigen. Bekanntermaßen wurde Rammstein-Frontmann Till Lindemann Anfang 2023 runde sechzig Jahre alt und wurde von vielen ordentlich gefeiert. Der anonyme Künstler Roxxy Roxx hatte zu diesem Anlass sogar aus freien Stücken eine Lindemann-Statue entworfen. Schon in der Nacht vorher stellte Rox die Figur vor einem Wohnblock in Rostock auf und wünschte via Instagram dem Sänger einen „Early Happy Birthday“, aber weder Lindemann, noch Rammstein-Fans können sich danach an der Bronzefigur erfreuen. Schon direkt am Morgen ist sie nämlich aus dem Stadteil Evershagen, wo Lindemann als Jugendlicher einmal gewohnt hatte, spurlos verschwunden. Es ist nur eine Kette übrig geblieben, mit der sie an einen Baum festgemacht wurde.
Es ist übrigens schon das zweite Mal, dass eine Statue des Künstlers gestohlen wurde. Schon im Jahr 2019 hatte er den Rostocker Rapper Marteria mit einer Figur von dessen Alter-Ego „Marsimoto“ ein Denkmal setzen wollen. Die stand immerhin zwei Tage an Ort und Stelle, ist aber ebenfalls bis heute nie wieder aufgetaucht.