Interpret: The Rolling Stones
Titel: "I Can't Get No (Satisfaction)"
Erscheinungsjahr: 1965
Verfasser: Keith Richards & Mick Jagger
Wann und wo der Stein für den Rockklassiker "I Can't Ge No (Satisfaction)" ins Rollen kam, lässt sich genaustens datieren: Die Idee für das Riff kam Keith Richards in der Nacht zum 7. Mai 1965 nach einem Konzert in Clearwater, Florida. Als Richards sich nachts schlaflos herumrollte, schwirrte ihm das Riff plötzlich im Kopf herum. Er schnappte sich seine Gitarre und sein mobiles Aufnahmegerät, um den spontanen Einfall festzuhalten. Am nächsten Morgen zog er seinen Band- und Songwriterkollegen Mick Jagger zu Rate – dieser war begeistert und verfasste den passenden Text.
"I Can't Get No (Satisfaction)" wurde am 06.06.1965 in den USA als Single und einen Monat später auf der amerikanischen Version ihres dritten Album "Out of Our Heads" veröffentlicht – es sollte ihr erster Nummer-1-Hit in den USA werden. In Großbritannien wurde der Song hingegen nur von kleinen Piratensender gespielt, da der Text angeblich zu anzüglich war.
Keith Richards war nach den ersten Aufnahmearbeiten überhaupt nicht begeistert. Mick Jagger erklärte in einem Interview, dass Richards "Satisfaction" anfangs zu folkig klang und die Single schon floppen sah.
Obwohl die Rolling Stones gerne mit anzüglichen Texten provozieren, steckt hinter diesem Songtext noch viel mehr! Inhaltlich beschäftigt sich "I Can't Ge No (Satisfaction)" mit mehr als "nur" sexuellen Anspielungen. Mick Jagger und die restlichen Stones sind erschüttert über die fortschreitende Kommerzialisierung der modernen Welt. Man wird ständig und überall mit Informationen und Werbebotschaften überhäuft: Im Fernsehen erklären sie dir, wie dein Hemd noch weißer wird und im Radio texten sie dich mit unnützen Informationen voll, die deine Gedanken steuern sollen.
"I Can't Ge No (Satisfaction)" handelt also nicht ausschließlich von sexueller Frustration, sondern von der allgemeinen Unzufriedenheit – gesellschaftlicher und politischer Natur.
Finanziell gesehen hatten Jagger und Co. leider keine Freude an dem Titel. In einem Vertrag hatte die Band nämlich die Rechte aller bis 1969 geschriebenen Songs an einen Rechtsanwalt überschrieben, um den hohen Steuern in Großbritannien zu entgehen.