Unverständlich & trotzdem heiß geliebt...
Titel: „Chop Suey!“
Interpret: System Of A Down
Verfassser: Serj Tankian, Daron Malakian
Erscheinungsjahr: 2001
Album: „Toxicity“
„Chop Suey!“ ist einer ihrer größten Hits und definitiv der Publikumsliebling schlechthin von System Of A Down. Die armenisch-amerikanische Band, die mit ihrer Musik einen ganz eigenen Stil entwickelt hat, brachte den Song am 13. August 2001 als Single heraus, bevor er zwei Wochen später auch auf der Langspielplatte „Toxicity“ erschienen ist. Und er zählt definitiv zu den Liedern, bei denen wir alle schon mal wild irgendetwas mitgesungen haben, was möglicherweise nicht ganz dem Original entspricht – doch das wollen wir heute ändern!
Mit “Wake up!” schreit Serj Tankian die ersten Worte der Strophe ins Mikrofon und macht damit gleich eine Ansage, in welche Richtung der Song gehen wird. Im Anschluss gibt er weiter im Befehlston eine Art Morgenroutine vor, in der sich mit einer Haarbürste und Makeup frisch gemacht wird. Dabei sollen mit dem Makeup insbesondere vorhandene Narben vertuscht werden. Es könnte sich dabei um ein Gespräch oder inneren Monolog handeln. Aufgrund der Selbstmord-Thematik, die der Song behandelt (der Arbeitstitel lautete „Suicide“), könnte das beispielsweise bedeuten, dass die Person alte Narben bedeckt, um negative Erinnerung verschwinden zu lassen („fade away the shakeup“).
Laut S.O.A.D.-Gitarrist und Songwriter Daron Malakian geht es hier darum, dass verstorbene Menschen in der Gesellschaft oft falsch betrachtet werden. Er kritisiert dabei, dass oft nach der Todesursache geurteilt wird; wenn jemand also an einer Überdosis sterben würde, wäre die Reaktion oft, dass es aufgrund des Drogenmissbrauchs passiert ist und somit verdient war. Daraus ist die Zeile „Ich weine, wenn Engel es verdienen, zu sterben“ entstanden.
Auch wenn das Lied keinen religiösen Hintergrund hat, beziehen sich die beiden Textzeilen „Why have you forsaken me?“ und „Father, into your hands I commend my spirit.“ auf die Bibel. Im neuen Testament sind „Vater, in deine Hände lege ich meinen Geist“ als die letzten Worte von Jesus aufgeführt, die er am Kreuz gesprochen hat.
Der Hintergrund des Songtitels ist übrigens ein Gemüsegericht nach chinesischer Art. Es kann aber auch dünne Scheiben von Schweine-, Rind-, oder Hühnerfleisch enthalten und in den Gemüsesorten variieren. Wie das Gericht hat auch der Musikstil von S.O.A.D. verschiedene Zutaten, die zu etwas Neuem zusammengeworfen werden - so kamen sie auf die Idee, den Song so zu nennen. Besonders die hektische, abgehackte Strophe im Kontrast zum eingängigen und melodiösen Refrain passen sehr gut zu dieser Beschreibung.